Heute fühle ich mich hin- und hergerissen zwischen all den Dingen, die organisiert werden müssen, und der leisen Sehnsucht nach dir.
Ich war nie gut im Delegieren – und du wusstest das. Du hast oft gelacht und gesagt: „Niemand ist so intelligent wie wir,“ wohlwissend, dass das natürlich nicht stimmte – und genau das war der Witz.
Ich vermisse deine sanfte Art zu sein.
Deine Liebe zeigte sich oft in Geduld – darin, dass du mich meine „absolut dringenden“ Dinge tun ließest und einfach da warst, wenn ich zurückkam.
Diese Dinge waren nie so dringend, das sehe ich jetzt. Ich hätte einfach mehr Zeit neben dir verbringen sollen.
Ich wünschte noch immer, ich hätte deine Stimme an jenem letzten Morgen gehört.
Es gibt Worte, die ich nie hören werde – vielleicht ist das Teil des Geheimnisses der Liebe: dass sie sich immer unvollendet anfühlt, ein Satz, der im Herzen offen bleibt.
Einmal hast du mir gesagt, ich solle deinen Brief öffnen, wenn die Zeit gekommen sei – doch ich habe ihn nie gefunden.
Vielleicht ist dieser Brief das Schweigen selbst – jenes Schweigen, das mich weiter lehrt, anders zuzuhören.
Ich denke an jene Nacht Anfang September, als dein Kopf auf meiner Schulter ruhte und wir gemeinsam in den Schlaf glitten.
Dein Haar begann gerade wieder zu wachsen.
Ich fühlte mich geehrt, dir wenigstens ein wenig Wärme, ein Stück Geborgenheit, schenken zu dürfen.
Und ich denke an Greenwich – an die Tulip Staircase – wo ich dich fragte, ob du mich heiraten möchtest.
Dieses Foto muss es irgendwo noch geben: du lächelnd, überrascht, leuchtend.
Die Treppe windet sich aufwärts wie die Zeit selbst und trägt all unsere Versprechen.
Ein halbes Jahr später, in einer kleinen Zeremonie in Samtens bei Stralsund, besiegelten wir dieses Versprechen – still, freudig, so wie wir gelebt hatten.
Die Jahre mit dir waren die prägendsten und schönsten meines Lebens.
Du hast mich gelehrt, meinen inneren Kompass zu lesen – nicht als Richtung, sondern als Art zu sein.
Und selbst jetzt, wenn alles zerstreut scheint, spüre ich noch immer diesen Kompass, den du in mir hinterlassen hast.
Du bist nicht mehr neben mir, Ada,
doch du lebst in jedem stillen Atemzug,
im Raum zwischen den Gedanken,
in den kleinen Gesten der Fürsorge, die nun deine Handschrift tragen.
Danke für deine Liebe.
Ich trage dich in meinem Herzen – für immer.
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